Archiv für den Monat: November 2013

Gott will keinen Nationalpark

Blick auf die Hornisgrinde von Hohloh im Schwarzwald

Die Kulturlandschaft mit Fichtenmonokultur ist gotttgewollt. Foto: Rainer Lück / wikicommons

Was das Bild des Christenmenschen von der Natur und vom Menschen ist, das muss man sich leider mühsam zusammensuchen. Einen kleinen Mosaikstein dazu hat nun die Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz beigetragen. Sie weiß ganz genau, warum Gott den geplanten Nationalpark im nördlichen Schwarzwald nicht möchte: Weiterlesen

TV-Gottesdienste mit Rundfunkgebühren inszeniert

screenshot aus rundfunk.evangelisch.de Zwei Pfarrer in Namibia, die den TV-Fernsehgottesdienst zelebrieren

Auch wenn der ZDF-Gottesdienst aus Namibia kommt: Der Sender trägt alle Produktionskosten.Screenshot aus rundfunk.evangelisch.de

Der WDR steht finanziell „vor dem Abgrund“, hat kürzlich Intendant Tom Buhrow gesagt. Trotzdem trägt er seit Jahrzehnten die Produktionskosten von kirchlichen „Verkündigungssendungen“, also z.B. Morgenandachten und Gottesdienstübertragungen. Und zwar freiwillig. Und der WDR legt sogar noch „Aufwandserstattung“ für die Kirche und ihre Beschäftigten oben drauf. Die anderen öffentlich-rechtlichen Sender (und RTL) handhaben es kaum anders.Das habe ich in einem Artikel für die tageszeitung taz im Mai 2013 recherchiert.
Jetzt hat aufgrund meiner Recherchen das NDR-Medienmagazin ZAPP im TV nachgelegt. Weiterlesen

EKD-Synode: Kein Spiegel der Gesellschaft

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Eine lange Tradition: Namhafte Politiker in hohen evangelischen Funktionen. Jetzt: Irmgard Schwaetzer, Foto: Engelbert Reineke (1991)

Wer entscheidet da eigentlich diese Woche in der EKD-Synode über das „Familienpapier“ der evangelischen Kirchen? Es sind Theologen und Juristen. Und wer regelt das kirchliche Arbeitsrecht neu? Das entscheiden die kirchlichen Personalleiter und ihre Justiziare. Ein Querschnitt der Betroffenen ist es jedenfalls nicht. Das ist, nur leicht zugespitzt, das Ergebnis einer demographischen Analyse des höchsten Gremiums der Evangelischen Kirche in Deutschland, die gegenwärtig in Düsseldorf tagt.

Demnach sind 59 der 124 auf der EKD-Website genannten Synodenmitglieder TheologInnen, die entweder direkt im Dienst der Kirche stehen (bzw. standen) oder an Hochschulen lehren, also von der Kirche – als Unternehmen, nicht als Seelsorgeanbieter – sozialisiert und abhängig sind. Hinzu kommen weitere (mindestens) sechs, die bei der Kirche arbeiten und mindestens zwei, bei denen erkennbar ist, dass sie die Kirche zu ihren Kunden zählen. Weiterlesen

Evangelische Kirche: Arbeitsrecht gegen Arbeitnehmer

Keine Extrawurst  in Kirche und Diakonie, fordert ver.di mit ihrer KampagneDie laufende Synode der EKD soll morgen oder übermorgen ein neues kirchliches Arbeitsrecht beschließen – arbeitgebergerecht, möglichst gewerkschaftsfern, lammfromm und rechtssicher. Den Anforderungen des Bundesarbeitsgerichts soll es genügen – einseitig auf Kosten der Rechte von Mitarbeitern. Ziel der Kirchenjuristen: Die Rettung des „Dritten Weges“, auf dem Arbeitnehmerinteressen mit Hilfe der „Dienstgemeinschaft“-Ideologie unterbügelt werden. Weiterlesen